Naturheilmittel, Vitamine und Mineralstoffe zur Vorbeugung von Erkältungskrankheiten

 

Schutz vor Erkältung durch pflanzliche Wirkstoffe - welche Wirkungen sind belegt?

Im folgenden Beitrag wird die aktuelle Studienlage zur Wirksamkeit von Knoblauch, Echinacea, Ginseng, Probiotika, Zink und Vitamin C zur Vorbeugung von Erkältungskrankheiten dargestellt und bewertet.

Knoblauch

Es liegen Hinweise vor, dass die regelmäßige Knoblauch-Aufnahme das Auftreten von Erkältungskrankheiten vermindern könnte. Aufgrund seiner antimikrobiellen und antiviralen Eigenschaften ist Knoblauch zur Behandlung von Erkältungskrankheiten geeignet. In einer klinischen Untersuchung erhielten beispielsweise 146 Teilnehmer für 12 Wochen ein Knoblauch-Präparat (6). Am Ende des Beobachtungszeitraums wurden in der Knoblauch-Gruppe signifikant weniger Erkältungskrankheiten gezählt als in der Placebo-Gruppe (24 vs. 65 Ereignisse).

Echinacea

Mehrere Übersichtsarbeiten beziehen sich auf die Prävention von Erkältungskrankheit mit Echinacea. Den Ergebnissen zufolge ist eine vorbeugende Einnahme von Echinacea nicht wirksam: Weder die Dauer noch die Ausprägung der Symptome wurde in diesen Studien durch Echinacea positiv beeinflusst (1).

Pflanzliche Mittel zur Minderung von Angst, innerer Unruhe und Anspannung

 

Naturheilmittel zur Behandlung von Angststörungen



Hintergrund
Nach medizinischer Definition ist Angst ein Gefühl anhaltender Sorge, die eine Person daran hindert zu entspannen. Dies kann von vorübergehenden Angstgefühlen einer Person vor einer Operation bis hin zum allgegenwärtigen Gefühl von Nervosität reichen, die alle eine Angststörung charakterisieren (z. B. generalisierte Angststörung, Zwangsstörung, Panikstörung und sozialer Phobie). Die Auswirkungen von Angst sind nicht nur auf den anhaltenden Stress, der mit einem erhöhten Risiko von kardiovaskulären und zerebrovaskulären Erkrankungen verbunden ist, beschränkt. Angst kann auch allgemein körperlich schwächend wirken und zu Kopfschmerzen, unkontrollierten Zittern, Schwitzen, Muskelverspannungen und Schmerzen führen.

In der Selbstmedikation von Angststörungen wird eine Vielzahl von Naturheilmitteln, Vitaminen, Aminosäuren und Nahrungsergänzungsmitteln eingesetzt. Dazu zählen Johanniskraut, S-Adenosyl-Methionin (SAM-e), B-Vitamine, Magnesium, Inositol, Cholin, Kava Kava, Omega-3-Fettsäuren, Baldrian, Lavendel, Melatonin, Passionsblume, Helmkraut, Hopfen, Melisse, Traubensilberkerze, Ginkgo biloba, Kamille, Extrakte aus Phellodendron amurense und Magnolie officinalis, Gamma-Aminobuttersäure (GABA), Theanin, Lysin + Arginin, Tryptophan und 5-Hydroxytryptophan (5-HTP). Allerdings ist die Mehrzahl dieser Substanzen bisher nicht in kontrollierten Studien auf ihre Wirksamkeit und Verträglichkeit hin untersucht worden.

Im folgenden Beitrag wird die aktuelle Studienlage zur Wirksamkeit von Passionsblume, Lavendel, Zitronenmelisse, Kava Kava, Kamille, Magnesium, Lysin/Arginin, Ginkgo biloba, Baldrian, Johanniskraut und Phellodendron amurense/Magnolie officinalis zur Behandlung von Ängstlichkeit, innerer Unruhe und Anspannung dargestellt und bewertet.


Passionsblume - Passiflora

Empfohlen werden die Extrakte aus Passionsblumen (Passiflora incarnata) allgemein gegen Anspannung, Stress und Angst. Passiflora soll positiv auf die nervliche Anspannung infolge von Leistungsdruck wirken. Als pflanzliches Arzneimittel ist der Wirkstoff Passionsblumen-Trockenextrakt in Deutschland zur Behandlung von nervösen Unruhezuständen zugelassen.

Auf Basis der bisher veröffentlichten Studiendaten können Extrakte der Passionsblume in ausreichend hoher Dosierung als wirksam zur Verminderung von Angst und nervösen Unruhezuständen angesehen werden. In der Mehrzahl der Studien konnte die beruhigende, angstlösende und einschlaffördernde Wirkung von Passionsblumen-Extrakt bestätigt werden (1, 17, 22, 24). Diese allgemeine Einschätzung wird bestätigt durch Untersuchungen, in denen Passionsblumen-Extrakt als Prämedikation die Angst vor Operationen reduzierte (19). Darüber hinaus liegen Hinweise vor, dass eine Teezubereitung aus Passionsblumen-Extrakt bei Unruhe-bedingten Schlafproblemen helfen könnte. Bei einer manifesten Angsterkrankung ist die Wirksamkeit hingegen nicht hinreichend belegt.

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Lavendel

Lavendel wird eine leicht beruhigende Wirkung zugeschrieben. Als Aromatherapie wird Lavendelöl u.a. zur Minderung innerer Unruhe, bei nervöser Erschöpfung und bei depressiver Verstimmung empfohlen.

Neuere Untersuchungen sprechen dafür, dass Lavendelöl eine Ängstlichkeit, wie sie typischerweise bei Patienten im Wartezimmer von Zahnärzten zu beobachten ist oder die Prüfungsangst vor einem Examen vermindern kann (16, 18).

Zwei Übersichtsarbeiten (11,12) bestätigen die Wirksamkeit von Lavendelöl in einer täglichen Dosierung von 80 bis 160 mg bei Patienten mit unterschiedlichen Formen einer Angsterkrankung. Eine erste angstlösende Wirkung konnte nach 2 Wochen Therapie nachgewiesen werden, eine signifikante Verminderung der Symptome im Vergleich zu Placebo gemessen mit der Hamilton-Angstskala wurde nach 6 bzw. 10 Wochen beobachtet. Der direkte Vergleich von Lavendelöl mit einem Benzodiazepin (Lorazepam) in niedriger Dosierung führte in einer Studie zu einer vergleichbaren Besserung der Beschwerden (27).

Die bisher veröffentlichten Studienergebnisse lassen die Interpretation zu, dass Lavendelöl neben seiner beruhigenden Wirkung auch eine ängstliche Verstimmung und Unruhezustände günstig beeinflussen kann. Sowohl die Anwendung als Aromatherapie wie auch die Aufnahme in Kapselform haben sich als wirksam erwiesen, um begleitende Symptome einer Angsterkrankung wie z.B. Schlafstörungen zu bessern.


Zitronenmelisse

Als eines der gut untersuchten Anwendungsgebiete von Zitronenmelisse werden in der Wirkstoff-Monografie nervös bedingte Einschlafstörungen genannt. Wie andere pflanzliche Beruhigungsmittel erleichtert Melisse das Abschalten und unterstützt das Einschlafen. In der Phytotherapie wird die Melisse bei Einschlafstörungen meist mit Hopfen und Baldrian kombiniert.

Kontrollierte Untersuchungen liefen Hinweise, dass Zitronenmelisse in der Dosierung von 300 oder 600 mg die unerwünschten Rektionen einer Stresssituation günstig beeinflusst (14). Insbesondere der negative Effekt von Stress auf die Stimmungslage kann durch Zitronenmelisse vermindert werden. Die Probanden bezeichneten sich insgesamt als ruhiger und weniger stark in Alarmzustand versetzt als unter der Placebo-Medikation (14, 15).

Zusammenfassend hat sich Zitronenmelisse in Studien als wirksame Therapieoption zur Minderung stressbedingter Ängstlichkeit und Unruhe erwiesen (13, 14, 15).


Kava Kava

Kava ist ein Getränk, das aus der Pflanze Piper methysticum (Rauschpfeffer) zubereitet wird. Die Anwendung von Kava zur Behandlung von Angst, Ruhelosigkeit und Schlaflosigkeit ist seit Jahrhunderten in vielen Kulturen verbreitet. Das Interesse an Kava ist wahrscheinlich auch deshalb so groß, weil es angstlösend wirkt, ohne gleichzeitig zu stark zu beruhigen und die geistige Leistungsfähigkeit zu beeinträchtigen, wie es als typische Nebenwirkungen von Benzodiazepinen bekannt ist.

Es gibt deutliche Hinweise, dass Kava einen positiven Effekt auf die Symptome der Angststörungen hat. In einer Vielzahl kontrollierter Studien war Kava durchweg besser als Placebo bei der Verminderung von Angstsymptomen. Zwei Metaanalysen bestätigten die Wirksamkeit (6, 21). Kava war in den betrachteten Studien mit einer Behandlungsdauer von 3 bis 24 Wochen der Placebo-Gabe gemessen an der Hamilton Angstskala signifikant überlegen. Die Nebenwirkungen in diesen Studien waren selten und wurden als leicht und vorübergehend klassifiziert.


Schwerwiegende Nebenwirkungen unter Kava

Erstmals 2002 und erneut 2007 hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte die Zulassung für alle Kava-Kava-haltigen Arzneimittel widerrufen, nachdem es bei Patienten, die derartige Medikamente über längere Zeit einnahmen, zum Teil zu schweren Leberschäden gekommen war. Es wird vermutet, dass diese auf Inhaltsstoffe der Kava-Kava-Wurzel zurückzuführen sind. Ausgenommen von dem Widerruf sind homöopathische Arzneimittel, bei denen der Kava-Kava-Anteil sehr klein ist (unter der Potenz D4).

Besonders die Einnahme hoher Tagesdosen von Kava (> 240 mg), eine lange Einnahmedauer (> 8 Wochen), die Einnahme weiterer Medikamente, die über die Leber verstoffwechselt werden und die Anwendung von Kava in schlechter Qualität gelten als Risikofaktoren für das Auftreten von schwerwiegenden Nebenwirkungen.


Fazit

Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Angst, die "natürliche" Heilmittel verwenden möchten, gleichzeitig keinen Alkohol trinken oder Medikamente einnehmen, die von der Leber verstoffwechselt werden, erscheint Kava für die kurzzeitige Anwendung akzeptabel.


Magnesium

Ob auch der Magnesium-Gabe ein Stellenwert bei der Behandlung von Angststörungen zukommt, ist unklar. Die wenigen vorliegenden kontrollierten Studien weisen auf einen positiven Effekt der Magnesium-Gabe hin (4,5, 8). Allerdings wurde Magnesium in einem Teil der Untersuchungen in Kombination mit anderen Wirkstoffen verabreicht, sodass die Wirksamkeit nicht allein dem Magnesium zugeschrieben werden kann.

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Lysin + Arginin

Die Ergebnisse von zwei kontrollierten Studien lassen es möglich erscheinen, dass sich auch eine Kombination aus den Aminosäuren L-Lysin und L-Arginin vorteilhaft auf die Symptome von Angst auswirkt (9, 25). Insbesondere bei Personen, die zu Ängstlichkeit neigen, wirkt die L-Lysin + L-Arginin-Kombination ausgleichend auf den stressinduzierten Cortisol-Spiegel.


Ginkgo biloba

Ginkgo biloba, das insbesondere bei nachlassender geistiger Leistungsfähigkeit angewendet wird, besitzt wahrscheinlich auch angstlösende Eigenschaften beim Menschen. Bisher wurde allerdings erst eine kontrollierte Studie zur Wirkung des Ginkgo-Extraktes EGb 761 bei einer generalisierten Angststörung veröffentlicht. Dabei zeigte sich nach 4 Wochen Behandlung mit täglich 240 oder 480 mg Ginkgo-Extrakt eine signifikante Abnahme der Angst im Vergleich zur Placebo-Einnahme (7).


Kamille

Eine Placebo-kontrollierte Doppelblindstudie hat die Verwendung von Matricaria recutita (Kamille) bei der Behandlung von generalisierten Angststörungen bewertet (2). Eine tägliche Dosierung von bis zu 1100 mg Kamillenblüten-Extrakt erwies sich als gut verträglich und zeigte nach einer 8-wöchigen Behandlung einen geringen aber signifikanten Effekt auf die Angst-Symptome (HAM-A-Scores) im Vergleich zu Placebo. Eine weitere Placebo-kontrollierte Untersuchung bescheinigte der Kamille zudem eine antidepressive Wirkung bei Patienten mit einer Angststörung und begleitender Depression (3).


Baldrian

Obwohl Baldrian eine angstlösende Wirkung zugeschrieben wird und es zudem seit Jahrhunderten von Ärzten zur Behandlung von Nervosität verwendet wird, gibt es nur zwei kleine Studien zu Baldrian, aus denen sich keine deutlichen Hinweise auf eine Wirksamkeit ableiten lassen. Bisher gibt es demnach keine klinischen Nachweise für eine angstlösende Wirkung von Baldrian im Vergleich zu Placebo bei Patienten mit Angststörungen (20, 23).

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Johanniskraut

Die Behandlung der Depression mit Johanniskraut ist eine weitverbreitete Anwendung, deutlich seltener wird Johanniskraut zur Behandlung von Angststörungen eingesetzt. Die Zahl der Studien, die speziell die Wirksamkeit von Johanniskraut bei Patienten mit Angststörungen untersucht haben, ist äußerst begrenzt. Die Datenlage für einen positiven Effekt von Johanniskraut auf Angststörungen ist wenig überzeugend. Bisher hat sich Johanniskraut in keiner Placebo-kontrollierten Doppelblindstudie als wirksam bei der Behandlung von generalisierten Angststörungen erwiesen (20, 23).


Magnolia und Phellodendron

Magnolia officinalis (eine Magnolienart) und Phellodendron amurense (Amur-Korkbaum) sind Heilpflanzen, die als traditionelle Heilmittel zum Abbau von Stress und Angst angewendet werden. In einer Placebo-kontrollierten Studie erhielten Personen mit einem mäßig ausgeprägten Stressniveau über 4 Wochen 2x täglich 250 mg einer Extrakt-Kombination aus Magnolia officinalis und Phellodendron amurense (26). Ergebnis: Allgemeiner täglicher Stress wurde von den Probanden weniger stark wahrgenommen, gleichzeitig zeigte sich eine Abnahme der Cortisolspiegel im Speichel. Im Vergleich zur Placebo-Behandlung konnte eine Verbesserung einer Vielzahl von Stimmungsparametern, einschließlich einer geringeren Ermüdung und einer höheren Vigilanz, dokumentiert werden. Diese Ergebnisse legen nahe, dass diese pflanzlichen Wirkstoffe den nachteiligen Auswirkungen von chronischem Stress auf die Gesundheit bei mäßig stark „gestressten“ Erwachsenen entgegenwirken können (26). In einer vorausgehenden Studie war bereits ein positiver Effekt dieses Pflanzenextrakts (Relora®) auf eine zeitweilige Ängstlichkeit bei Frauen nachgewiesen worden (10).


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Literatur


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2. Amsterdam JD, Li Y, Soeller I, Rockwell K, Mao JJ, Shults J. A randomized, double-blind, placebo-controlled trial of oral Matricaria recutita (chamomile) extract therapy for generalized anxiety disorder. J Clin Psychopharmacol. 2009 Aug;29(4):378-82.

3. Amsterdam JD, Shults J, Soeller I, Mao JJ, Rockwell K, Newberg AB.Chamomile (Matricaria recutita) may provide antidepressant activity in anxious, depressed humans: an exploratory study. Altern Ther Health Med. 2012 Sep-Oct;18(5):44-9.

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14. Kennedy DO, Little W, Scholey AB. Attenuation of laboratory-induced stress in humans after acute administration of Melissa officinalis (Lemon Balm). Psychosom Med. 2004 Jul-Aug;66(4):607-13.

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Naturheilmittel bei Herpes-simplex-Infektion im Lippenbereich (Herpes labialis)

 

Herpes labialis

Es liegen Hinweise vor, dass neben einer Änderung der Ernährungsgewohnheiten auch natürliche Substanzen zur Behandlung von Herpes-simplex-Läsionen oder zur Rezidiv-Prophylaxe wirksam sein können. Im folgenden Beitrag wird die aktuelle Studienlage zur Wirksamkeit von Zitronenmelisse, Lysin und Zink zur Behandlung und Vorbeugung von Herpes labialis zusammenfassend dargestellt und bewertet.


Hintergrund

Meist erfolgt die Erstinfektion mit Herpesviren im Kindesalter, wobei diese oft asymptomatisch oder unerkannt bleibt. Sehr unterschiedliche Faktoren wie Stress, Sonnenbestrahlung, Menstruation oder fieberhafte Infekte können eine Reaktivierung der Herpesviren auslösen. Die durch diese Infektion verursachten Läsionen im Mundbereich sind oft schmerzhaft, brennend oder juckend und neigen dazu, bei den meisten Patienten wiederholt aufzutreten. Eine Lippenherpes-Episode dauert unbehandelt etwa sieben bis zehn Tage. Etwa 20 bis 40 Prozent aller Erwachsenen werden irgendwann im Laufe ihres Lebens von einem Herpes labialis betroffen.


Standardtherapie von rezidivierendem Herpes labialis

Bei leichten Formen von Herpes labialis zählt u.a. Aciclovir-Creme zur Standardtherapie. Bei schweren Herpes labialis kommen Aciclovir-Tabletten zur Anwendung.
Die kurzzeitige Behandlung mit Aciclovir-Creme kann die Heilung eines akuten Ausbruchs beschleunigen. Eine Langzeittherapie mit Aciclovir-Tabletten wird Personen mit häufigen Rezidiven verordnet. Das Medikament soll zwar die Rezidivrate um 60 - 90 Prozent vermindern, kann aber auch zu einer Reihe von Nebenwirkungen führen (u.a. Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Übelkeit und Juckreiz). Sichere und wirksame Alternativen sind daher notwendig. Alternativen zu den chemisch definierten Virustatika sind pflanzliche Extrakte aus Melisse, die Aminosäure Lysin oder Zink-Zubereitungen.


Melisse (Zitronenmelisse)

Die Behandlung mit Zitronenmelisse als Creme kann dazu beitragen die Heilung der Herpes-labialis-Infektion zu beschleunigen. Die Wirksamkeit von Zitronenmelisse wurde in zwei Placebo-kontrollierten Studien geprüft (5, 9). Die Zitronenmelisse-Creme wurde dabei bis zu 4-mal täglich für mindestens 5 Tage auf die betroffenen Hautbereiche aufgetragen. In einer Studie waren am zweiten Tag die Beschwerden bereits signifikant geringer als unter der Placebo-Anwendung (5). Neben der Verkürzung der Heilungsphase und der Verhinderung einer Ausbreitung der Infektion wurde auch eine rasche Wirkung auf typische Symptome von Herpes labialis wie Jucken, Schwellung, Spannungsgefühl und Rötung beobachtet (5, 9).

Migräne - Naturheilmittel zur Behandlung von chronischen Kopfschmerzen

 

Wie wirksam sind Naturheilmittel bei Migräne?

Mehr als 50 Prozent der Erwachsenen litten in den zurückliegenden 12 Monaten unter allgemeinen Kopfschmerzen. Wird speziell nach der Häufigkeit von Spannungskopfschmerzen oder Migräne gefragt, so gaben 15 Prozent der Befragten an unter Migräne zu leiden, bei 60 Prozent der Befragten standen Spannungskopfschmerzen im Mittelpunkt (35).

Während viele Patienten ein positives Ansprechen auf die konventionelle medizinische Behandlung von chronischen Kopfschmerzen zeigen, gibt es eine nicht unerhebliche Zahl von Patienten, bei denen keine zufriedenstellende Linderung der Beschwerden und oftmals keine dauerhafte Wirkung erreicht werden können. Patienten, die sich nicht ausreichend behandelt fühlen oder Nebenwirkungen erfahren, suchen nach ergänzenden und / oder alternativen Behandlungsverfahren chronischer Kopfschmerzen.


Migräne vorbeugen – Welche Naturheilmittel vermindern die Häufigkeit von Migräne-Attacken?

Im folgenden Beitrag wird die aktuelle Studienlage zur Wirksamkeit von pflanzlichen Wirkstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen zur vorbeugenden Behandlung der Migräne dargestellt und bewertet.


Riboflavin (Vitamin B2)
• Magnesium
• Mutterkraut
• Petasites (Pestwurz)
• Coenzym Q10
• Lavendelöl
• Alpha-Liponsäure
• Omega-3-Fettsäuren

• Melatonin

Vitamin B2 (Riboflavin) zur Prophylaxe von Migräne-Attacken



Vermindert Riboflavin die Häufigkeit von Migräne?



Hintergrund
Migräne-Kopfschmerzen reichen von mäßig bis zu sehr schwer ausgeprägten Beschwerden. Eine phasenweise auftretende Migräne betrifft ca. 17 Prozent der Frauen und 6 Prozent der Männer. Die Migräne wird je nach Häufigkeit unterteilt in eine episodische und eine chronische Form. Während die episodische Form an weniger als 15 Tage pro Monat auftritt, werden bei der chronischen Migräne ≥ 15 Kopfschmerztage pro Monat berichtet. Manchmal wird eine Migräne auch als chronisch bezeichnet, wenn die Kopfschmerzen über längere Zeit immer wieder auftreten. Die chronische Form der Migräne betrifft etwa 1,4 bis 2,2 Prozent der Erwachsenen (13).

Etwa vierzig Prozent der Erwachsenen mit einer phasenweise auftretenden Migräne und allen Patienten mit chronischer Migräne könnten von vorbeugenden Medikamenten profitieren, doch nur etwa 12 Prozent der Erwachsenen mit häufigen Migräne-Anfällen nehmen vorbeugend Medikamente ein (13).


Empfehlungen zur vorbeugenden Behandlung der Migräne

Die Empfehlungen für eine präventive Behandlung sind sehr unterschiedlich. Die amerikanischen Migräne-Fachgesellschaften empfehlen eine vorbeugende Behandlung für diejenigen, die zwei oder mehr Kopfschmerz-Attacken mit deutlicher Beeinträchtigung erfahren, und darüber hinaus für all diejenigen, die vier oder mehr monatlich Kopfschmerz-Episoden mit eher weniger schwerer Beeinträchtigung erleben. Andere Leitlinien hingegen empfehlen vorbeugende Therapien für Patienten, die fünf oder mehr Migräne-Attacken pro Monat haben. Im Extremfall sollen nur diejenigen behandelt werden, die einen Kopfschmerz an den meisten Tagen des Monats erleben. Oftmals wird eine vorbeugende Behandlung nur für 6 bis 9 Monate empfohlen (13). 

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Stellenwert von Naturheilmitteln zur Migräne-Prophylaxe

Auch angesichts der Vielzahl möglicher Nebenwirkungen der konventionellen verschreibungspflichtigen Medikamente gibt es eine steigende Nachfrage nach "natürlichen" Behandlungen von Kopfschmerzen mit Vitaminen, Mineralstoffen und anderen Naturheilmitteln.

Naturheilmittel können als Ergänzung zur medikamentösen Therapie mit z.B. Topiramat, Onabotulinumtoxin A und Propranolol eingesetzt werden. In weniger schweren Fällen können Naturheilmittel wie z.B. Pestwurz, Mutterkraut, Magnesium und Vitamin B2 (Riboflavin) auch alternativ zu chemisch definierten Arzneimitteln zur Vorbeugung der Migräne angewandt werden (4, 9, 11).

Im folgenden Beitrag wird die aktuelle Studienlage zur Wirksamkeit von Riboflavin (Vitamin B2) zur vorbeugenden Behandlung der Migräne dargestellt und bewertet.