Ginseng (Panax Ginseng) – wirksam oder unwirksam?

 

Verbessert Ginseng (Panax Ginseng) die Gedächtnisleistung?

Die Ginsengwurzel wird im Rahmen der Traditionellen Chinesischen Medizin seit Jahrhunderten arzneilich eingesetzt.

In Deutschland werden Extrakte der Ginsengwurzel (Panax Ginseng) vor allem zur allgemeinen Stärkung und in der Rekonvaleszenz (z.B. GINSANA), bei Alterserscheinungen (z.B. GINTEC GINSENG) oder zur Stärkung körpereigener Abwehrkräfte (z.B. TAI GINSENG) angeboten. Auch blutdrucksenkende und krebsverhindernde Wirkungen werden Ginseng zugeschrieben.

Bereits 1999 wurde in einer systematischen Übersicht von 16 randomisierten, doppelblinden Studien geprüft, ob es wissenschaftliche Belege für eine Wirksamkeit in den beschriebenen Anwendungsgebieten gibt. Anhand der Datenlage ließ sich nicht nachweisen, dass Ginseng die körperliche oder geistige Leistungskraft insbesondere bei älteren Personen klinisch relevant fördert. Zu immunstimulierenden Wirkungen liegen widersprüchliche Daten vor (1). Während der klinische Nutzen nicht ausreichend belegt ist, gibt es zahlreiche Hinweise auf unerwünschte Effekte. Durchfall, Hautreaktionen, Bluthochdruck, östrogenartige Wirkungen sowie psychische Veränderungen sind beschrieben (2).

In einer Übersichtsarbeit (Cochrane Database Syst Rev. 2010) wurde die Wirksamkeit von Ginseng auf die geistige Leistungsfähigkeit bei ansonsten gesunden Personen untersucht (3). In dieser Metaanalyse, in der 9 Doppelblind-Studien berücksichtigt wurden, konnten die Forscher für einzelne Aspekte der kognitiven Funktion eine positive Wirkung von Ginseng beobachten. Auch seien das Verhalten und die Lebensqualität durch eine Ginseng-Gabe positiv beeinflusst worden. Insgesamt seien die verwendeten Ginseng-Präparate hinsichtlich Dosierung und Anwendungsdauer zu unterschiedlich gewesen, als dass eindeutige Schlussfolgerungen in Bezug auf die Wirksamkeit gezogen werden konnten. Es liegen zudem keine qualitativ hochwertigen Daten zur Wirkung von Panax Ginseng bei Patienten mit Demenz vor (3). Es wurden keine schwerwiegenden Nebenwirkungen unter der Ginseng-Behandlung beobachtet.

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Fazit

Auch unter Berücksichtigung einer aktuellen Übersichtsarbeit zur Wirksamkeit von Panax Ginseng auf die geistige Leistungsfähigkeit sind die Daten zum Nachweis der Wirksamkeit unzureichend. Es sind weitere kontrollierte Studien notwendig, bevor eine Empfehlung zur Anwendung von Ginseng ausgesprochen werden kann.

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Literatur:

1. Vogler, B. K. et al.: Eur. J. Clin. Pharmacol. 1999; 55: 567.
2. Schönhöfer, P. S.: intern. praxis 1999, 39: 905.
3. Geng J, Dong J, Ni H, et al. Ginseng for cognition. Cochrane Database Syst Rev. 2010 Dec 8;12:CD007769.


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Durchfall (Diarrhö) - Verkürzen Probiotika die Erkrankungsdauer?


Eine kürzlich erschienene Übersichtsarbeit (Cochrane-Metaanalyse 2010) kommt zu dem Schluss, dass die Gabe probiotischer Kulturen bei Kindern mit akutem Durchfall die Erkrankungsdauer verkürzt und die Stuhlfrequenz senkt. Als Ergänzung zum notwendigen Flüssigkeits- und Salzersatz (Rehydratation) stellen Probiotika eine sichere und effektive Behandlung dar, schlussfolgern die Autoren.

Zu den Probiotika zählen z.B. Bakterien (Bifidobakterien und Laktobazillen), die auch natürlicherweise im gesunden Darm vorkommen, sie sollen pathologische Bakterien und andere Erreger im Darm verdrängen, indem sie beispielsweise um dieselben Nahrungsquellen konkurrieren.

Ergebnisse
Die Gabe probiotischer Bakterien kann die Krankheitsdauer bei akutem Durchfall um durchschnittlich einen Tag reduzieren. Dies ergab eine Auswertung von 63 Studien mit insgesamt 8014 Patienten, davon 56 Studien mit kleinen Kindern. Das Risiko, dass eine Diarrhö länger als vier Tage anhält, reduzierte sich bei Probiotika-Gabe um 59 Prozent. Auffällig war auch das gute Verträglichkeitsprofil der Probiotika: Es wurden keine unerwünschten Wirkungen der Probiotika dokumentiert.

Allerdings ist noch offen, welche spezifischen Bakterienstämme am besten gegen Durchfall wirken.

Als "probiotisch" bezeichnete Produkte sind als Arzneimittel oder Nahrungsergänzungsmittel in Form von Pulvern, Tabletten und flüssigen Präparaten erhältlich:

  • Saccharomyces boulardii (Perenterol® forte)
  • Lactobacillus acidophilus
  • Lactobacillus rhamnosus GG (Infectodiarrstop®)
  • Bifidobacterium longum, bifidum
  • Streptococcus: lactis
  • Aspergillus oryzae
  • Enterococcus faecium (Symbioflor® 1)
  • Escherichia coli Nissle 1917 (Mutaflor®)


Literatur:
Allen SJ, Martinez EG, Gregorio GV, Dans LF. Probiotics for treating acute infectious diarrhoea. Cochrane Database of Systematic Reviews 2010, Issue 11. Art. No.: CD003048.
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Naturheilmittel und ihre Anwendung
Pflanzliche Wirkstoffe
Anwendungsgebiet
Erkrankung
_____________________________
Migräne Kopfschmerzen
Gelenkerkrankungen
Leberschäden
Schlafstörungen
Gelenkarthrose
Klimakterische Beschwerden
Immunstimulanz, Erkältungskrankheiten
Gedächtnisschwäche
Störung der Gedächtnisleistung
Übelkeit in der Schwangerschaft
Rücken- und Gelenkschmerzen
Atemwegsinfektionen
Rückenschmerzen
Neurodermitis
Prämenstruelles Syndrom
Husten, Erkältung, Sinusitis
Reizdarmsyndrom, Kopfschmerzen
Husten, Erkältung, Bronchitis
Unruhezustände, Nervosität, Angst



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Aspirin zur Behandlung von Migräne-Kopfschmerzen – wirksam oder unwirksam?

 
In einer Metaanalyse wurde die Wirksamkeit von 900 oder 1000 mg Aspirin (Acetylsalicylsäure, ASS) allein oder in Kombination mit einem Antiemetikum (Metoclopramid) im Vergleich zu Placebo untersucht. In dieser Analyse wurden die Ergebnisse von insgesamt 13 Studien mit 4222 Patienten berücksichtigt. Es zeigte sich, dass ASS bei Migräne-Kopfschmerz in allen Wirksamkeitsparametern der Placebogabe überlegen war. Vorteile von ASS gegenüber der Placebo-Gabe zeigten sich auch bei den Begleitsymptomen, wie Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Lärmempfindlichkeit. Die Zugabe von MCP zum Aspirin reduzierte signifikant stärker Übelkeit und Erbrechen als die alleinige Aspirin-Gabe.

Beim direkten Vergleich der Kombination aus 1000 mg ASS plus 10 mg Metoclopramid (MCP) und 50 mg Sumatriptan (z.B. Imigran®) zeigte sich bei der Wirkung auf die Kopfschmerzen nach 2 Stunden kein signifikanter Unterschied zwischen beiden Behandlungen. Hingegen war die höhere Dosierung von 100 mg Sumatriptan bei einzelnen Parametern der Kombination aus ASS und MCP überlegen.

Nebenwirkungen traten unter ASS etwas häufiger auf als unter Placebo, jedoch seltener als unter Sumatriptan.

Fazit:  
Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin) in der Dosierung von 900 bis 1000 mg ist eine wirksame Behandlung für den akuten Migräne-Kopfschmerz. Die Kombination von 10 mg Metoclopramid und 1000 mg ASS zeigt eine vergleichbare Wirkung wie die orale Gabe von 50 oder 100 mg Sumatriptan.






 

Literatur:
Kirthi V, Derry S, Moore RA, McQuay HJ. Aspirin with or without an antiemetic for acute migraine headaches in adults. Cochrane Database Syst Rev. 2010 Apr 14;(4):CD008041.


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Paracetamol zur Behandlung von Migräne-Kopfschmerzen – wirksam oder unwirksam?

 
Eine aktuelle Metaanalyse hat die Wirksamkeit von 1000 mg Paracetamol allein oder in Kombination mit einem Antiemetikum (Medikamente, die Übelkeit und Brechreiz unterdrücken sollen) im Vergleich zu Placebo untersucht. 
In dieser Metaanalyse wurden die Ergebnisse von insgesamt 10 Studien mit 2769 Patienten berücksichtigt . Es zeigte sich, dass Paracetamol bei mäßig bis starken Migräne-Kopfschmerz in allen Wirksamkeitsparametern der Placebogabe überlegen war. Darüber hinaus verbesserte Paracetamol die Geräusch- und Lichtempfindlichkeit nach 2 Stunden stärker als Placebo. Auch die Zahl der Patienten, die keine funktionellen Beeinträchtigungen bzw. Behinderungen erlebten, war unter Paracetamol höher. Beim direkten Vergleich zwischen 1000 mg Paracetamol plus 10 mg Metoclopramid (Antiemetikum) und 100 mg Sumatriptan (z.B. Imigran®) zeigte sich bei der Wirkung auf die Kopfschmerzen nach 2 Stunden kein signifikanter Unterschied zwischen beiden Behandlungen. Auch die Licht- und Lärmempfindlichkeit nach 2 Stunden war nicht verschieden. Über einen Zeitraum von 24 Stunden betrachtet, brauchten geringfügig mehr Patienten unter der Kombinationsbehandlung (Paracetamol + MCP) eine Notfallmedikation gegen ihre Schmerzen als unter Sumatriptan. Hingegen war die Kombinationstherapie etwas besser verträglich als Sumatriptan.
http://www.amazon.de/Naturheilmittel-Arzneimittel-med-Detlef-Nachtigall-ebook/dp/B00GNKM3HY/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1384591051&sr=8-1&keywords=naturheilmittel+wirksamkeit+pflanzliche+arzneimittel
Fazit
Paracetamol in der Dosierung von 1000 mg ist eine wirksame Behandlung für den akuten Migräne-Kopfschmerz. Die Kombination von 10 mg Metoclopramid und 1000 mg Paracetamol zeigt eine vergleichbare Wirkung wie die orale Gabe von 100 mg Sumatriptan.


Link: Naturheilmittel zur Vorbeugung von Migräne-Kopschmerzen


 

Literatur:
Derry S, Moore RA, McQuay HJ. Paracetamol (acetaminophen) with or without an antiemetic for acute migraine headaches in adults. Cochrane Database Syst Rev. 2010 Nov 10;11:CD008040.



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